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Degenerative Myelopathie bei Hunden und Katzen

 

Begriffsdefinition

 

Die degenerative Myelopathie (DM) ist eine chronisch fortschreitende Rückenmarks-Erkrankung, vornehmlich bei älteren Hunden (auch Katzen!). Bei der degenerativen Myelopathie handelt es sich um eine progressiv verlaufende, nicht heilbare neurologische Erkrankung des Rückenmarks beim älteren Hund (Katze). Sie wurde in der veterinärmedizinischen Fachliteratur erstmals 1973 von Averill bei 22 Hunden beschrieben. Zwanzig der 22 dort sezierten Hunde waren Deutsche Schäferhunde, sodass die Krankheit deswegen initial auch als „Schäferhund-Myelopathie” bezeichnet wurde.

 

Vorkommen

 

Lange wurde angenommen, dass ausschließlich große Hunderassen erkranken. Theoretisch kann aber jede Rasse – auch kleine – betroffen sein. Im eigenen Patientengut wurde die Erkrankung zusätzlich z. B. beim Weimaraner, Wachtelhund, Pudel, Jack Russell Terrier und bei Mischlingen diagnostiziert. Auch Katzen können an degenerativer Myelopathie erkranken. Nachdem lange über die Ursache gerätselt wurde, ist heute bekannt, dass es sich zumindest bei einigen Rassen um eine genetische Erkrankung handelt. Seit über einem Jahr existiert ein Gentest, der zunächst nur in den USA angeboten wurde. Mittlerweile kann der Test auch in Deutschland ausgewertet werden.

 

Klinisches Bild

 

Betroffen sind fast ausnahmslos Hunde (Katzen) ab einem Alter von 8-10 Jahren. Werden jüngere Patienten mit identischen Symptomen vorgestellt, muss unbedingt nach einer anderen Ursache geforscht werden. Eine Geschlechtsprädisposition besteht nicht.

 

Symptome - Klinisch-neurologische Untersuchung

 

Das Kardinalsymptom ist zunächst eine Ataxie der Hintergliedmaßen.

(Ataxie: Läsionen in den afferenten sensiblen und propriozeptiven Bahnen).

  • Umfallen

  • Stolpern bei Wendungen

  • spontanem Überköten

  • Zehenschleifen

  • Propriopzeption - Die propriozeptiven Tests werden verzögert ausgeführt.

  • Reflexe - Die spinalen Reflexe der Hintergliedmaßen und der Muskeltonus sind gesteigert, häufig kombiniert mit einem positiven gekreuzten Flexor-Extensor-Reflex

  • Analreflex und Bulbo-/Vulvourethralreflex sind normal

  • Der Rutentonus ist normal

  • Muskelatrophie - Eine neurogene Muskelatrophie wird nicht beobachtet.

 

Therapie

 

Wird degenerative Myelopathie vermutet, ist keine ursächliche medikamentöse Therapie bekannt. Bei akuten Krankheitsschüben kann kurzfristig Kortison versucht werden. Schmerzmittel sind wirkungslos, Vitamine ebenfalls.

 

Auf Dauer essenziell ist ausreichende Bewegung, um die Koordination zu verbessern und die Muskulatur zu erhalten. Im Frühstadium wären dies z. B. Traben, Joggen und Schwimmen.

Bei stärkeren Lähmungserscheinungen muss unbedingt Physiotherapie durchgeführt werden. Nach einer Studie aus der Schweiz kann dadurch eine wesentlich längere Überlebenszeit auch bei stärker betroffenen Patienten erzielt werden.

 

Prognose

 

In der Fachliteratur sind Überlebenszeiten von maximal 2 Jahren nach Auftreten der ersten Symptome beschrieben. Nach eigenen Erfahrungen können auch 3 Jahre erreicht werden, die meisten Patienten werden aber innerhalb des ersten Jahres euthanasiert.

 

 

Solltet ihr Fragen oder Interesse an einer Behandlung haben, meldet euch gerne bei mir.

Eure Andrea Küster

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Quelle: Kai Rentmeister, Die degenerative Myelopathie des Hundes – Was kann der Gentest?

Aus kleintier konkret 2011; 14(1): 8-12; DOI: 10.1055/s-0030-1267789; Literatur/Referenzen: s. Quelle; © Enke Verlag in Georg Thieme Verlag

 

BILDER: https://www.thesprucepets.com/breed-profile-german... - Die Fichte / Kevin Norris

Degenerative Myelopathie beim Hund

DEGENERATIVE MYELOPATHIE BEIM HUND

(und bei der Katze)

Physiotherapie
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Degenerative Myelopathie
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