Lumbosakraler Übergangswirbel (LSÜW) beim Hund und der Zusammenhang zwischen dem Cauda Equina Kompressions Syndrom (CES) oder der Degenerativen Lumbo Sakralen Stenose (DLSS).
Veränderungen, wie z.B. die Lumbosakralen-Übergangswirbel, treten relativ HÄUFIG bei den unterschiedlichsten Rassen auf und ziehen leider zahlreiche weitere Symptomatiken/Erkrankungen nach sich!
Dies betrifft NICHT NUR RASSEHUNDE. Ich werde in meiner Praxis täglich mit diesen Wirbelveränderungen konfrontiert.
Seit einigen Jahren geistert der Begriff "Übergangswirbel" in der Hundewelt umher. Mit dem folgenden Beitrag möchte ich dazu einige wichtige Informationen liefern. Dazu habe ich einen interessanten Artikel der Schweizer Dysplasie-Kommission in Zürich und des Dysplasie-Zentrums Giessen hinzu gefügt.
Aber erst einmal ein wenig zum Verständnis:
ANATOMIE
Die Wirbelsäule des Hundes wird aus ungefähr 50 Wirbeln gebildet. Sie ist in 5 Abschnitte unterteilt, und in jedem Abschnitt ist die Anzahl der Wirbel weitgehend konstant. Die meisten Hunde besitzen 7 Halswirbel, 13 Brustwirbel, 7 Lendenwirbel, 3 Kreuzwirbel und zirka 20 Schwanzwirbel. Die Wirbel eines Abschnitts unterscheiden sich durch anatomische Eigenarten von den benachbarten Abschnitten. So besitzen die Brustwirbel beispielsweise eine gelenkige Verbindung zu den Rippen. Die Kreuzwirbel wiederum sind miteinander zum Kreuzbein (Sakrum) verschmolzen und stehen in Kontakt zum Becken.
⚠️ Wirbel, die am Übergang zwischen 2 Abschnitten liegen und anatomische Eigenarten von beiden Abschnitten aufweisen, werden als Übergangswirbel oder Schaltwirbel bezeichnet.
So kann zum Beispiel einem Brustwirbel eine oder beide Rippen fehlen, oder umgekehrt kann der letzte Halswirbel oder der erste Lendenwirbel ein- oder beidseitig Rippen tragen. Derartige Missbildungen sind in der Regel klinisch bedeutungslos, weil sie weder Schmerzen noch den Hund behindern.
⚠️ Problematischer sind Übergangswirbel am Lenden-Kreuz-Übergang, wo schon bei Hunden mit normaler Anatomie, gehäuft Schädigungen der Bandscheibe zu beobachten sind.
Es ist erwiesen, dass bei Hunden mit einem Übergangswirbel zwischen Lende und Kreuzbein die letzte Zwischenwirbelscheibe gehäuft geschädigt ist, was zu einer Quetschung und Entzündung der Nerven im Wirbelkanal führen kann. Das sehr schmerzhafte Krankheitsbild wird als Cauda equina Syndrom (CES) oder degenerative lumbosakrale Stenose (DLSS) bezeichnet. Übergangswirbel können auch eine Verkippung des Beckens zur Folge haben, was eine einseitige oder einseitig schwerere Hüftgelenksdysplasie (HD) zur Folge haben kann. Dies sind Gründe, wieso Hunde mit Übergangswirbeln als Leistungshunde eher selten anzutreffen sind.
In Zusammenarbeit mit führenden Dysplasiegutachtern aus Deutschland wurde eine einfache Typisierung der lumbosakralen Übergangswirbel entwickelt.
Sie basiert auf den beiden Kriterien:
a) Verschmelzung der Dornfortsätze des Kreuzbeines und
b) Symmetrie der Verbindung zwischen Übergangswirbel und Becken.
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Ein normaler lumbosakraler Übergang wird als Typ 0 bezeichnet
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die ausgebliebene Verschmelzung der Dornfortsätze des ersten und zweiten Kreuzwirbels als Typ 1
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Eine symmetrische Missbildung der Querfortsätze wird als Typ 2 bezeichnet
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Bei unterschiedlich geformten Querfortsätzen, also einem asymmetrischen lumbosakralen Übergangswirbel, besteht ein Typ 3
Hier geht`s zum Link des gesamten Artikels. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, diesen aufmerksam zu lesen.
Bei Fragen meldet euch gerne bei mir.
Herzlichst Eure Andrea Küster
Zertifizierte Tier Physiotherapeutin für Hunde, Katzen und Pferde in Ihrer Nähe
1. Vorsitzende TPVD-Tierphysiotherapie Verband Deutschland e.V.
Prüferin Tierphysiotherapie Ausbildung
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Schweiz. Arch. Tierheilk. © 2009 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern M. Flückiger, U. Geissbühler, J. Lang, Band 151, Heft 3, März 2009